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Condottieri hießen in Italien militärische Führer, die vom ausgehenden Mittelalter bis ins 16. Jahrhundert gleichsam als „Mietsoldaten“ für die italienischen Stadtstaaten Krieg führten. In den bewaffneten Konflikten der Gegenwart spielen nicht-staatliche Akteure erneut eine wichtige, in Politik und Wissenschaft immer intensiver diskutierte Rolle. Die Ansätze einer Privatisierung des Krieges werden dabei häufig als radikaler Bruch mit den Traditionen des staatlichen Gewaltmonopols gewertet. Dieses hatte sich spätestens seit dem 17. Jahrhundert zuerst in Europa, dann weltweit als Grundmuster der Kriegsvorbereitung und Kriegführung durchgesetzt. Heute stellt sich die Frage, ob der Krieg dabei ist, wieder in die Epoche der Condottieri zurückzufallen und ob auf diese Weise das staatliche Gewaltmonopol und eine demokratische Kontrolle militärischen Handelns nicht letztlich entscheidend ausgehöhlt werden.
Zu einer Tagung mit dem Thema „Die Rückkehr der Condottieri? Krieg und Militär im Spannungsfeld zwischen Verstaatlichung und Privatisierung. Die Entwicklung vom 16. Jahrhundert bis zur Gegenwart“ luden das Militärgeschichtliche Forschungsamt, die Arbeitskreise Historische Friedensforschung, Militärgeschichte und Militär und Gesellschaft in der Frühen Neuzeit sowie das Hamburger Institut für Sozialforschung mit Unterstützung des Bonn International Center for Conversion ein. Die Veranstaltung fand vom 12. bis 14. Mai im Kongreßhotel am Templiner See, Potsdam, statt.
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